Der Brutplatz unserer Wanderfalken befindet sich bereits seit 2013 im Sinwellturm der Nürnberger Kaiserburg. Damit Sie das Verhalten der Wanderfalken und deren Brut ganz aus der Nähe und rund um die Uhr beobachten können, ohne die Tiere zu stören, haben wir zwei Webcams installiert. Eine Webcam zeigt den Innenraum des Nistkastens, die andere das an den Nistkasten anschließende Abfluggitter mit Blick über die Stadt Nürnberg.
Melden Sie uns Ihre Beobachtungen direkt unter Sichtungen, gerne mit Screenshot oder Foto. Dort finden Sie auch die aktuellen Meldungen anderer Wanderfalkenfans.
Wir wünschen viel Freude beim Beobachten der Wanderfalken und freuen uns auf Ihre Sichtungsmeldungen!
Heute morgen wurden durch ehrenamtliche Beringer der Vogelwarte Radolfzell die vier Jungvögel beringt. Neben dem Anbringen der Ringe werden die Vögel auch gewogen, wodurch sich Aussagen über das Geschlecht machen lassen, da die Männchen etwa ein Drittel leichter sind. Daher auch die Bezeichnung Terzel für männliche Wanderfalken. Dieses Jahr sind zwei männliche (Ringnummern T-GU und T-WC) und zwei weibliche Falken (Ringnummern T-WA und T-WB) aus den Eiern geschlüpft. Auch erste Ergebnisse der seit einigen Jahren laufenden Wanderfalkenberingung in und um Nürnberg haben sich gezeigt. So nistet dieses Jahr ein 2020 beringtes Weibchen vom Flughafen im Kirchturm der St. Pauls Kirche in Fürth. Vielen Dank an die Beringer für ihre wertvolle Arbeit sowie die Burgverwaltung für den reibungslosen Ablauf.
Im Laufe der Woche werden auch dieses Jahr wieder die Jungvögel beringt. Dadurch können die Jungvögel bei späteren Sichtungen eindeutig identifiziert und somit über die Jahre ihre Flugrouten nachvollzogen werden. Beringen darf man aber nicht einfach so. Dafür bedarf es sowohl einer speziellen Ausbildung, bei der man den richtigen Umgang mit den Vögeln lernt, als auch einer Genehmingung durch die für das entsprechende Gebiet zuständigen Naturschutzbehörde. Parallel zur Beringung werden auch die Kameras gereinigt, weshalb die Livestreams zu dieser Zeit nicht zur Verfüngung stehen werden. Nach der erfolgreichen Beringung werden an dieser Stelle das Gewicht und die Ringnummern der Vögel veröffentlicht.
Knapp zwei Wochen ist es her, seit das erste Küken geschlüpft ist. Neben der Größe hat sich auch das Aussehen der Küken geändert. Ihr erstes schneeweißes, flauschiges Gefieder, auch Dunenkleid genannt, wurde inzwischen vom zweiten, leicht gräulichen Dunenkleid abgelöst. Auch damit können die Jungvogel noch nicht fliegen, da ihnen die dafür benötigten Schwungfedern noch fehlen. Diese bilden sich erst nach der dritten Mauser, also dem dritten Wechsel des Gefieders.
In einigen Sichtungsmeldungen wird immer wieder ein voller Kropf erwähnt. Dieser ist jedoch bei weitem nicht überflüssig, sondern ein wichtiges Organ! In der Redewendung 'überflüssig wie ein Kropf' bezieht sich Kropf auf eine krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse, was wirklich überflüssig und niemandem zu wünschen ist. In der Welt der Ornithologie ist damit allerdings ein Teil des Vogelhalses gemeint, in dem die eingespeichelte Nahrung vorquellen kann. Ist der Kropf bei Jungvögeln voll, kann es auch mal vorkommen, dass sie die Nahrungsannahme verweigern. Das ist allerdings ein gutes Zeichen, da das für eine gute Versorgungslage der Küken spricht.
Inzwischen sind die Küken auch häufiger alleine im Horst. Ihr Wärmehaushalt ist schon einigermaßen stabil, sodass sie auch kurze Zeit ohne die Wärme eines Altvogels auskommen. Währenddessen bilden die Vier eine so genannte 'Wärmepyramide', bei der sie ihre noch wenig mit Federn bewachsenen Vorderseiten einander zuwenden. So können die Küken die Zeit ohne Altvogel problemlos überbrücken.