Am Ölberg

Das Burggelände können Sie von vielen Richtungen aus betreten. Kommen Sie von der südlich gelegenen Altstadt aus, dann betreten Sie den so genannten Ölberg. So heißt die Straße am Fuße der Burg.

Hier dürfte Ihnen der massive, nackte Sandsteinfelsen auffallen, auf dem die Burg errichtet wurde. Und wenn Sie den Kopf in den Nacken legen, sehen Sie über sich den runden Sinwellturm himmelwärts ragen.


Die Sandsteinmauer, die am Ölberg den steil ansteigenden Weg zur Kaiserburg begrenzt, wird von einem üppig wachsenden Efeu (Hedera helix) dominiert. Das mit Haftwurzeln kletternde immergrüne Araliengewächs kommt vorwiegend in mediterranen Gebieten vor, bei uns tritt es vor allem in Wäldern auf. Voll zur Blüte gelangt der Efeu jedoch erst an stärker besonnten Standorten. Seine gelbgrünen Blütendolden sind dann spät im Jahr eine ergiebige Pollen- und Nektarquelle für Bienen und Schwebfliegen.
Für die auf dem Burggelände vorkommenden Vögel wie Rotkehlchen, Amsel und Mönchsgrasmücke sind die Beerenfrüchte, die erst mitten im Winter reifen, in der kalten Jahreszeit eine willkommene Nahrung.


Eine sehr alte, vermutlich schon vor tausenden von Jahren ange­baute Kulturpflanze aus dem  Mittelmeergebiet können Sie direkt gegenüber am Sandsteinfelsen entdecken, wo sich in ca. acht Metern Höhe auf einem kleinen Vorsprung eine Feige (Ficus carica) angesiedelt hat. Bei uns meist als Kübelpflanze kultiviert, begegnet ihr der aufmerksame Beobachter hin und wieder auch an ganz unerwarteten Orten. Der trocken-warme Standort am Felsen bietet ihr gute Wachstumsbedingungen und Schutz auch bei niedrigen Temperaturen im Winter.



Besondere Arten in diesem Lebensraum:

Familie Blattwespen - Dolerus gonager (Fabricius, 1781) Gefleckte Zwergwolfsmilch - Euphorbia maculata L. Echte Feige - Ficus carica
 Am Ölberg mit Blick auf die Kaiserburg Nürnberg | © Dr. Stefan Böger
Efeu-Blüten im Detail | © Dr. Stefan Böger/ RMfr
Staubhaft (conwentzia psociformis coniopterygidae) | © Leo Weltner
Feige auf Sandsteinfelsen | © Dr. Stefan Böger
Mauerraute in Seitenansicht | © Dr. Stefan Böger/ RMfr



Wo darf es jetzt hingehen?