Heute morgen wurden durch ehrenamtliche Beringer der Vogelwarte Radolfzell die vier Jungvögel beringt. Neben dem Anbringen der Ringe werden die Vögel auch gewogen, wodurch sich Aussagen über das Geschlecht machen lassen, da die Männchen etwa ein Drittel leichter sind. Daher auch die Bezeichnung Terzel für männliche Wanderfalken. Dieses Jahr sind zwei männliche (Ringnummern T-GU und T-WC) und zwei weibliche Falken (Ringnummern T-WA und T-WB) aus den Eiern geschlüpft. Auch erste Ergebnisse der seit einigen Jahren laufenden Wanderfalkenberingung in und um Nürnberg haben sich gezeigt. So nistet dieses Jahr ein 2020 beringtes Weibchen vom Flughafen im Kirchturm der St. Pauls Kirche in Fürth. Vielen Dank an die Beringer für ihre wertvolle Arbeit sowie die Burgverwaltung für den reibungslosen Ablauf.
Im Laufe der Woche werden auch dieses Jahr wieder die Jungvögel beringt. Dadurch können die Jungvögel bei späteren Sichtungen eindeutig identifiziert und somit über die Jahre ihre Flugrouten nachvollzogen werden. Beringen darf man aber nicht einfach so. Dafür bedarf es sowohl einer speziellen Ausbildung, bei der man den richtigen Umgang mit den Vögeln lernt, als auch einer Genehmingung durch die für das entsprechende Gebiet zuständigen Naturschutzbehörde. Parallel zur Beringung werden auch die Kameras gereinigt, weshalb die Livestreams zu dieser Zeit nicht zur Verfüngung stehen werden. Nach der erfolgreichen Beringung werden an dieser Stelle das Gewicht und die Ringnummern der Vögel veröffentlicht.
Knapp zwei Wochen ist es her, seit das erste Küken geschlüpft ist. Neben der Größe hat sich auch das Aussehen der Küken geändert. Ihr erstes schneeweißes, flauschiges Gefieder, auch Dunenkleid genannt, wurde inzwischen vom zweiten, leicht gräulichen Dunenkleid abgelöst. Auch damit können die Jungvogel noch nicht fliegen, da ihnen die dafür benötigten Schwungfedern noch fehlen. Diese bilden sich erst nach der dritten Mauser, also dem dritten Wechsel des Gefieders.
In einigen Sichtungsmeldungen wird immer wieder ein voller Kropf erwähnt. Dieser ist jedoch bei weitem nicht überflüssig, sondern ein wichtiges Organ! In der Redewendung 'überflüssig wie ein Kropf' bezieht sich Kropf auf eine krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse, was wirklich überflüssig und niemandem zu wünschen ist. In der Welt der Ornithologie ist damit allerdings ein Teil des Vogelhalses gemeint, in dem die eingespeichelte Nahrung vorquellen kann. Ist der Kropf bei Jungvögeln voll, kann es auch mal vorkommen, dass sie die Nahrungsannahme verweigern. Das ist allerdings ein gutes Zeichen, da das für eine gute Versorgungslage der Küken spricht.
Inzwischen sind die Küken auch häufiger alleine im Horst. Ihr Wärmehaushalt ist schon einigermaßen stabil, sodass sie auch kurze Zeit ohne die Wärme eines Altvogels auskommen. Währenddessen bilden die Vier eine so genannte 'Wärmepyramide', bei der sie ihre noch wenig mit Federn bewachsenen Vorderseiten einander zuwenden. So können die Küken die Zeit ohne Altvogel problemlos überbrücken.
Inzwischen ist auch das vierte Küken ohne umgebende Eierschale im Horst. Da es schon in flauschigem Weiß gekleidet ist, scheint es schon länger an der Luft zu sein. Somit sind zum fünften Mal in Folge aus allen vier Eiern Küken geschlüpft.
Am 11.4.2025 ist bereits das dritte Küken geschlüpt. Jetzt fehlt nur noch Nummer vier!
Gegen 23 Uhr hat es auch das zweite Küken aus dem Ei geschafft. Neben dem Ausbrüten der weiteren zwei Eier, beginnt das Weibchen bereits jetzt zu hudern. Dabei behält es die Küken weiterhin unter den Flügeln, um sie vor Kälte zu schützen. Wann wohl das dritte Küken schlüpft?
Gerade eben war es soweit: um 11:45 Uhr ist das erste Küken geschlüpft, gut erkennbar an der offenen Eierschale. Damit neigt sich die diesjährige etwa 40-tägige Brutdauer dem Ende entgegen und es beginnt die Zeit der Jungenaufzucht. Zu Beginn bleibt das Weibchen weiterhin bei den Küken und der Terzel beschafft die Nahrung. Nach etwa einer Woche verlässt auch das Weibchen das Nest für die Nahrungssuche.
Vor etwa einem Monat hat das Wanderfalkenweibchen das erste Ei gelegt. Seitdem wechseln sich die beiden Altvögel mehrmals täglich ab, um die Eier warm zu halten, wobei das Weibchen den höheren Brutanteil hat. Wenn alles gut geht, sollte im Laufe der nächsten Woche das erste Küken schlüpfen. Ob es sich jedoch am Anfang oder am Ende der Woche aus dem Ei schält, lässt sich nicht genau sagen.
Auch dieses Jahr wird es wieder Führungen am Burggelände zum Thema Biodiversität geben. Dabei werden schwerpunktmäßig die vier Themenkomplexe Vögel, Fledermäuse, Insekten und Pflanzen behandelt. Darüber hinaus gibt es eine weitere Führung für Lehrkräfte und andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (separate Anmeldung über Eingabemaske). Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich von der Natur in der Umgebung der Kaiserburg begeistern. Sei es das Chitin rund um die Insekten, die Lebensweise der Vögel, die Jagdmethoden der Fledermäuse, die speziellen Anpassungen der Pflanzen oder die Lebensräume all dieser einzigartigen Organismen, hier ist für alle was dabei. Eine Anmeldung zu den Führungen ist unter Angabe des gewünschten Termins und des Namens unter biodiversitaet@reg-mfr.bayern.de möglich. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Im Jahr 2022 ist einer unserer jungen Wanderfalken an einer Glasscheibe des Zukunftsmuseums Nürnberg zu Tode gekommen. Daraufhin hat die alpha-Gruppe als Gebäudeeigentümer die Scheiben des Zukunftsmuseums mit einer Schutzfolie versehen, um zu verhindern, dass weitere Vögel durch Kollision zu Schaden kommen. Ein anschließendes Monitoring hat die Wirksamkeit dieser Maßnahme bestätigt.
Gestern wurde nun das Engagement der alpha-Gruppe sowie des Deutschen Museums Nürnberg vom Vorsitzenden des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz, Dr. Norbert Schäffer gewürdigt. Bei der Auszeichnung im Rahmen des Projektes „Unsichtbares sichtbar machen – Reduzierung von Vogelschlag an Glas“ lobte Herr Dr. Schäffer das freiwillige Engagement, betonte den Modellcharakter für weitere bayerische Städte und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass möglichst viele Immobilienbesitzer diesem guten Beispiel folgen.
Gegen 1:30 Uhr heute morgen hat das Wanderfalkenweibchen das vierte Ei gelegt. Damit ist das Gelege nun sehr wahrscheinlich vollständig. Jetzt heißt es brüten, brüten, brüten. In etwa einem Monat wird dann, sofern alles gut geht, das erste Küken schlüpfen.
Gegen 9:40 Uhr heute Vormittag kam das dritte Ei dazu. Da Wanderfalkenweibchen in der Regel drei bis vier Eier legen, ist das Gelege nun möglicherweise schon vollständig. Bleibt nur, weiterhin zu beobachten, ob noch ein viertes Ei hinzukommt.
Heute Nacht gegen 2:15 kam das zweite Ei zum Gelege dazu. Die Falken versuchen zu diesem Zeitpunkt immernoch den Schlupszeitpunkt zu synchronisieren, sodass es nach wie vor sein kann, dass die Eier unbebrütet im Horst liegen. Wann wohl das dritte Ei kommt?
Nachdem das erste Ei gestern Abend unter dem Weibchen zu sehen war, lag es teilweise auch ohne die wärmende Bauchdecke der Falken im Horst. Dabei besteht aber kein Grund zur Sorge, da dieses Verhalten vollkommen normal ist. Der Grund dafür liegt in der Synchronisation des Schlupfzeitpunktes. Während die Eiablage über einen Zeitraum von etwa einer Woche erfolgt, schlüpfen die Küken in nur etwa vier Tagen. Damit geht die Strategie der Falken offensichtlich auf.
Heute Abend gegen 20:15 Uhr war es soweit: das erste Ei des diesjährigen Geleges war zu sehen. Vielen Dank an alle Beobachterinnen und Beobachter für die zahlreichen Sichtungsmeldungen! Ob es wohl auch dieses Jahr wieder vier Eier werden?
In den letzten Jahren war das erste Ei zu dieser Zeit bereits zu sehen. Dieses Jahr dauert es aber offensichtlich ein bisschen länger. Aber woran könnte das liegen? Studien haben gezeigt, dass das Wetter einen Einfluss auf den Legebeginn bei Falken (nicht zwangsweise Wanderfalken) haben kann [1,2], wobei in diesen Arbeiten Bruten an Felsen und nicht in Nistkästen untersucht wurden. Inwieweit der Legebeginn in Nistkästen davon beeinflusst wird, ist unklar. Neben dem Einfluss des Wetters hat eine weitere Studie [3] das Alter des Männchens als Faktor identifiziert, das den Legebeginn beeinflussen kann. Durch die geringere Erfahrung jüngerer Terzel, die die Weibchen vor Brutbeginn mit Nahrung versorgen, kann es unter Umständen länger dauern, bis das Weibchen genug Nährstoffe bekommen hat, um die Eier zu bilden. Eine genaue Vorhersage, wann das erste Ei kommt ist somit - wenn überhaupt - nur schwer möglich. Das bisher späteste Legedatum war übrigens der 21.3. Orientiert man sich daran, kann es also auch noch dauern, bis das erste Ei zu sehen sein wird. Es bleibt also weiterhin spannend.
[1] Climate effects on breeding phenology of Peregrine and Lanner Falcons in the Mediterranean (aufgerufen am 3.3.2025)
[2] Effects of rainfall and temperature on timing and breeding performances of a threatened large falcon: case study of the lanner falcon (Falco biarmicus feldeggii) in Italy (aufgerufen am 3.3.2025)
[3] Environmental conditions experienced upon first breeding modulate costs of early breeding but not age‑specific reproductive output in peregrine falcons (aufgerufen am 3.3.2025)
Inzwischen hält sich das Weibchen immer länger am Brutplatz auf, wie auch einige Sichtungsmeldungen berichten. Neben den häufigeren Paarungen und Beuteübergaben ist das mit ein Anzeichen dafür, dass das Weibchen bald das erste Ei legen könnte. Bleibt die Frage, ob es, so wie die letzten vier Jahre, noch im Februar oder erst im März zu sehen sein wird.
Nach der ersten Beuteübergabe und der ersten Paarung Ende Januar sind noch einige weitere gefolgt. Somit wurde der Nistplatz auch dieses Jahr wieder angenommen, sodass auch heuer wahrscheinlich wieder am Sinwellturm gebrütet wird. Im Laufe der nächsten Woche könnte dann auch schon ein erstes Ei zu sehen sein.
Vielleicht sind Ihnen, entweder direkt an der Burg oder über die Webcam, schon die verschiedenen Laute der Wanderfalken aufgefallen. Auch in manchen Sichtungsmeldungen werden immer wieder Laute der Wanderfalken beschrieben. Insgesamt sind es in etwa drei verschiedene Rufe, die Wanderfalken von sich geben. Zum einen das 'akzik' oder 'kazick', das während der Balz, Beuteübergabe oder Brutablöse von den Altvögeln zu hören ist. Gehen diese Rufe in Reihen über, kann es im fortgeschrittenen Stadium der Balz ein Anzeichen für eine bevorstehende Paarung sein. Mehrere Bedeutungen hingegen hat das so genannte 'Lahnen'. Nur vom Weibchen handelt es sich um Aufforderungs- bzw. Bettellaute, von beiden Altvögeln hört man es entweder während der Paarung oder bei Störungen im Revier. Gibt es wiederum Störungen am Brutplatz, hört man von den Altvögeln ein 'grägrägrä', anhand dessen man mit etwas Übung auch die Geschlechter auseinanderhalten kann (das Weibchen klingt kräftiger und rauher). Damit sind Sie jetzt gut gerüstet, um die Wanderfalken besser zu verstehen.
(Quelle: Urs N. Glutz von Blotzheim (Hrsg.), 1971: Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 4, Akademische Verlagsgesellschaft)
Nachdem gestern bereits die erste Beuteübergabe gesichtet wurde, kam es am gestrigen Nachmittag auch gleich zur ersten beobachteten Paarung. Dabei drücken beide Altvögel ihre Geschlechtsöffnungen für kurze Zeit aufeinander. Der Terzel, der sich oben befindet, klappt währenddessen seine scharfen Klauen nach hinten (ähnlich wie bei einer Faust) um das Weibachen nicht zu verletzen. Allein durch sein Flügelschlagen hält er dabei das Gleichgewicht. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch dieses Jahr wieder Nachwuchs am Sinnwellturm gibt!
Heute um kurz vor halb elf war es soweit: die erste Beuteübergabe der Wanderfalken im Jahr 2025 wurde beobachtet. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass auch dieses Jahr wieder am Sinnwellturm gebrütet wird. In etwa einem Monat könnte dann auch schon ein erstes Ei zu sehen sein. Bis dahin wird es noch einige Beuteübergaben zu sehen geben. Vielleicht haben Sie das Glück eine live zu beobachten!
Auch in den letzten Wochen wurden die beiden Altvögel immer wieder am Brutplatz gesichtet, teilweise einzeln, teilweise zusammen und teilweise auch schon bei Partnerritualen. Bis es jedoch zu den ersten Beuteübergaben, die bisher die baldige Eiablage angekündigt haben, kommt, wird es noch etwas dauern. Bis dahin wünschen wir Ihnen einen guten Start ins Jahr 2025 und freuen uns zusammen mit Ihnen auf ein hoffentlich gutes (Wanderfalken-)Jahr.
ein Altvogel mehrere Jungvögel
🐥Erster Schritt nach draußen🐥- unfreiwillig 😄 Mama ist gerade wieder auf die Kamera gehüpft, da muss man doch Mal gucken, was die da draußen immer macht. Ein Küken flitzt zum Eingang und stolpert über die Türschwelle; oha! Das ist ja ein ganz schön großer "Raum" da draußen! Schnell wieder rein 😅ein Altvogel mehrere Jungvögel
Mama hüpft von der Kamera und verfüttert drinnen ein paar liegen gebliebene Beutereste. Ein Küken möchte sich gleich das ganze Stück aus ihren Fängen stibitzen - Mama ist allerdings doch (noch!) ein wenig stärker 😁 Ganz verdutzt schaut das Küken seine leeren Füßchen an und zwickt Mama frech in die Schulter 😄 Dann wird weitergefüttert, fröhlich umhergeflattert und Mamas Schwanzfedern gefangen 😁